Wie bin ich denn daran gekommen?


Da habe ich mich gerade endschlossen zu renovieren und auch schon angefangen, da haut es mich von Samstag auf Sonntag Nacht total aus der Bahn.

Eine leichte Rötung um den Knöchel und eine leichte Wassereinlagerung, wer kennt das nicht. Aber dann nachts um 01 Uhr zieht aus dem Nichts ein stechender Schmerz das linke Bein in der Innenseite hoch und runter. Eigentlich bin ich hart in nehmen, aber das war ein Schmerz, da hätte ich lieber 10 Kinder hintereinander gebären können. Maximal motze ich wenn was weh tut, aber dieses mal hab ich tatsächlich geschrien. Beste Lösung, Feierabend und ab ins Bett. Ziehe meine Hose aus, ist mein Wadenbein knallrot, spannt wie blöde und ist irre empfindlich. Kaum lag ich dann jammernd im Bett, setzte Schüttelfrost ein. Ich wusste gar nicht, dass man so heftig schlottern kann. Über eine Stunde ging das so und dann Schubweise.

Sonntag, der Schüttelfrost ist weg und der Schmerz hat auch nach gelassen. Prima, denke ich so, alles klingt ab, dann kann ich morgen ja arbeiten gehen, ist immerhin mein erster Arbeitstag in der Spedition. Ja, im Bett war die Welt auch noch rosarot, dann aber wollte ich aufstehen. Ich habe tatsächlich über 30 Min. gebraucht um mein Bein aufzusetzen, Laufen war dann immer noch nicht. Jede Berührung ein Schmerz. Am Sonntagabend habe ich tatsächlich überlegt, ob ich einen Rettungswagen rufen sollte. Ne, Morgen sieht die Welt schon besser aus. Ja, die Welt sah so gut aus, dass ich meine Tochter um 05 Uhr früh aus dem Bett geklingelt habe. Meine Tochter und mein Schwiegersohn haben mich dann ins Krankenhaus gebracht.

In der Notaufnahme kam die erste Sichtung der Schwester. Herzlichen Glückwunsch, es ist eine Wundrose. Großartig, wie bin ich denn daran gekommen? Egal, stopft mich mit Pillen zu, gebt mir Spritzen, hauptsache ich komme wieder nach Hause. Meine Entzündungswerte sind schon gernzwertig, egal, ich bin ein braver Patient und halte mich an die Angaben der Ärztin. Mal sehen wie es heute und Morgen läuft, immerhin schrabbe ich schon leicht an einer Blutvergiftung vorbei.

Der Schmerz ist jetzt erträglich, irgend so eine Mischung von Blauerfleck und Muskelkater. Allerdings die gerötete angespannte Haut ist so empfindlich, da tut schon fließendes Wasser oder eine Fliege weh.

So, und jetzt kommt meine größte Herausforderung meines Lebens, ich muss mir selbst eine Spritze geben. Ich hasse Nadeln, aber da muss ich jetzt auch durch. Eine Thrombose-Spritze hab ich geschafft, dann war es mir zu blöde und hab es gelassen.

Ich lasse mich von so einen Mist nicht unter kriegen und bin mit Schmerzen sogar Gassi mit meinen Hunden gegangen. Egal, da muss man durch.

So ein Blödsinn, ich soll im Bett liegen und das Bein hoch halten. Hab ich versucht, dass tat irre weh, besser war ständige Bewegung. Wie bescheuert bin ich hin und hergelaufen, aber umso mehr ich mich bewegte um so mehr hat es mir bei der Genesung geholfen. Die Schwellung nahm ab. Was sagte die Ärztin noch gleich? Bis zu 12 Wochen kann die Wundrose anhalten, ja ne nicht mit mir. Nach 1 Woche bin ich wieder aufgetreten, nach 2 Wochen bin ich wieder losgelatscht, in der 3 Woche hab ich nur noch die Oberfläche des Beines behandelt und in der 4 Woche fand ich eigentlich, dass ich wieder so weit so gut fit bin. Hm, ok, für den Job als Fahrerin eines LKW muss ich mal noch 2 Wochen drauf legen, aber dann flitze ich wieder los. Ja, klar, ich war noch bei der Ärztin, um mich absegnen zu lassen, öhm, aber ich hab ihr auch nicht gesagt, was ich alles gemacht habe. Wenn sie wüsste, dass ich noch mein Wohnzimmer gestrichen und tapeziert habe und dass mit diesem angeschwollenem Bein, hätte sie mir wohl nen „weißen Kittel“ angelegt.

Unfassbar, aber die Geburt meiner Tochter war längst nicht so schmerzhaft wie Wasser oder ein Haar meiner Hunde am Bein. Beides habe ich ohne Medikamente durchgestanden, also schaffe ich auch alles andere. Wie das Leben eben so spielt, ich schaffe es und beiße mich durch. Jammern kommt nicht in Frage, eher die Frage, was kann ich tun, damit es besser wird!

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