Was man so alles träumt
Ich kann gar nicht alles wieder geben.
Ich lief als kleines Mädchen im Wald der Lenne Talsperre spazieren und fühlte mich völlig frei. Irgendwo auf dem Weg traf ich meinen Onkel, er ging mit mir früher oft dort spazieren. Wie damals zeigte er mir alle Wildkräuter und Beeren die ich essen durfte oder wozu welche Pflanzen gut waren. Ich war überglücklich alles wieder zu erleben.
Irgendwo weit im Wald hörten wir einen Hund bellen. An der Hand meines Onkels liefen wir dem Bellen entgegen. Auf einer Lichtung saßen zu meiner Überraschung alle meine verstorbenen Tiere im Kreis. Als sie uns sahen öffneten sie den Kreis und mein Onkel führte mich in die Mitte, dort wartete auch meine Tante auf uns. Dann schlossen die Tiere den Kreis wieder. Benji, Bonni, Joker, Lora, Pascha, Schätzchen, Liebchen, Amori, Blubbi, Krümmel, Napoleon und sogar Pepe waren da. Mein Onkel, meine Tante und alle Tiere buddelten plötzlich Löcher und pflanzten irgendetwas ein. Da sagte mein Onkel zu mir: „Wenn du etwas ernten willst, dann musst du zuerst etwas säen.“
Die Saat meines Onkel´s, meiner Tante und der Tiere ging langsam auf. Es wurden Bäume deren Früchte aussahen wie Wolken. In jeder Wolke waren Bilder. Es waren z.B. Bilder von lieblings Pflanzen oder Orte. Z.B. Benji liebte es am Teich zu liegen, Joker hatte seinen Apfelbaum, Lora ihre Schreibtischlampe und Pepe natürlich sein Newtopia.
Meine Tante und mein Onkel meinten, dass ich mir ein paar Früchte aussuchen und pflanzen sollte, es sei genügend da. Also nahm ich von jedem Baum eine Frucht. Als ich die letzte Frucht vom Baum nahm änderte sich der Ort. Wir alle befanden uns nun auf einer großen Wiese. Alle gruben wieder Löcher und pflanzten meine geernteten Früchte ein. Blubbis Teich wuchs aus dem Boden, Pepes Scheune aus Newtopia stand da, in der Scheune die Bibliothek meiner Tante und aus der Küche duftete es nach Napoleons Waffeln. Die geliebten Rosen meines Onkels blühten und Benjis Enten watschelten zum Teich.
Aus dem Nichts tauchten ganz viele Kinder und Wildtiere auf. Die Kinder spielten fröhlich im Garten, naschten von den Früchten die dort jetzt wuchsen und pflückten Blumen. Die Tiere bauten sich überall ihre Nester.
Es kam mir vor, als stünde ich in einem Paradies.
Danke meine Süßen, dass ihr immer noch für mich da seid.
Ich muss mal schauen, ob ich von den anderen Tieren noch Bilder finde.
Von Napoleon und Blubbi hab ich ganz sicher keine Bilder. Napoleon war ein Teddyhamster, der wie ein Pandabär in Miniformat aussah und Blubbi war ein Goldfisch.
Sybille Kolwitz 